Sonntag, 9. November 2008

Impressionen von den World Cyber Games

Ich war jetzt an drei Tagen auf der WCG in Halle 8 des Kölner Messegeländes. Insgesamt ist die Veranstaltung eine gewaltige Weiterentwicklung zum eher schäbigen Turnier im italienischen Monza 2006. Diesmal merkt man die Millionen deutlich, die in diese Leuchtturmveranstaltung von Samsungs Marketing investiert werden.

Die Technik auf der Bühne ist vom feinsten, das Branding edel, die Location für eSport-Verhältnisse nobel. Dennoch oder gerade deswegen kann man sich des Gefühls nicht erwehren, dass diverse falsche Entscheidungen das Gesamtbild trüben. Es hakt bei der Turnierorganisation, der Betreuung der Presse, bei den Spielbedingungen, der Übermittlung von Turnierergebnissen und den Möglichkeiten zum Zuschauen, sowohl vor Ort als auch von zuhause. Kurz: Beim Kern des Geschehens.

Zahlreiche Fehlentscheidungen und Skandälchen prägen das Turniergeschehen. Die deutsche Presse lobt die Stimmung, findet aber auch zahlreiche Kritikpunkte. Nachdem sich die klassische Presse vom Polittrubel in Amerika und Hessen erholt hat, finden auch einige Berichte den Weg in Zeitungen, TV-Sendungen und Online-Portale.

Unterhaltsam ist es allemal, auch wenn man besser nicht für CS auf die WCG fahren sollte. Meine wichtigsten Vorschläge für Verbesserungen wären wohl die folgenden:
  • Ergebniseinblendungen auf der Bühne
  • Einhaltung des Bühnenprogramms und nicht ständiger Wechsel der Matches
  • CS auf der Hauptbühne
  • Übermittlung der Ergebnisse in den Pressebereich
  • Konsequente Regelung für Fotographen im Spielerbereich
  • Genaueres Regelstudium der Admins vor dem Event
  • eSport-beschlagener Moderator auf der Bühne
  • Bessere Zuschaumöglichkeiten für die 98% der Matches, die auf keiner der Bühnen gezeigt werden
All das ist nicht wirklich zuviel verlangt und ließe sich einfach bewerkstelligen. Ich frage mich ob hier bei den deutschen Organisatoren, für die es das erste eSport-Event ist, am Willen gefehlt hat, sich anständig zu informieren im Vorfeld, oder ob man ganz bewusst die WCG nur oberflächlich auf Hochglanz poliert hat, um der Zielgruppe von Sponsoren, Politikern und klassischer Presse zu gefallen.

Der ganz große Wurf war es jedenfalls nicht.

1 Kommentar:

  1. Als eine weitere Verbesserung würde ich für ein Spielen der Nationalhymnen stimmen ;) Fand die Siegerehrungen mehr als dürftig.. Man sollte nicht alle Spiele hintereinander abklappern, sodass es den Anschein hat, dass man alles schnell erledigen will! :)

    Also Nationalhymnen für eine bessere Atmosphäre! :)

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